Diese Bemühungen, die vom Staat unterstützt wurden, brachten viele neue Rekorde hervor, darunter den prestigeträchtigsten, den Geschwindigkeitsweltrekord.
Zwei deutsche Luftfahrtunternehmen konkurrierten um diesen Rekord: Heinkel und Messerschmitt.
Als die Messerschmitt Bf 109V-13 mit dem Piloten Dr. Hermann Wurster am Steuer am 11. November 1937 den Geschwindigkeitsrekord aufstellte, hatte das Heinkel-Team bereits an einem neuen Rekordflugzeug, der He 100, gearbeitet. Der Geschwindigkeitsrekord der Bf 109 V-13 wurde zunächst von dem berühmten Weltkriegspiloten Ernst Udet im Cockpit der He 100 V2 gebrochen, später, am 30. März 1939, auch von Hans Dieterle, der nicht nur den Geschwindigkeitsrekord für Landflugzeuge, sondern auch den absoluten Geschwindigkeitsrekord erzielte, der bis dahin von dem italienischen Rennschwimmer Macchi MC.72 gehalten wurde.
Kein Wunder, dass die Antwort der Messerschmitt sehr bald kam, als Fritz Wendel 755,138 km/h in einer Maschine erreichte, die für den Rekordversuch Me 109R genannt wurde, um die Öffentlichkeit zu täuschen und sie glauben zu lassen, es handele sich nur um eine verbesserte Variante des Standardjägers Bf 109.
In Wirklichkeit handelte es sich aber um einen völlig anderen Typ, der als Projekt 1059 entworfen worden war und vom Reichsluftfahrtministerium (RLM) die Bezeichnung Me 209 erhielt. Diese Hochgeschwindigkeitsversion war als kleiner Tiefdecker mit Einziehfahrwerk und Pilotenkanzel hinter der Tragfläche konzipiert worden.
Das Flugzeug war mit einem wassergekühlten Daimler-Benz DB601-Motor mit einem System von Flügelflächenkühlern ausgestattet.
Das Kühlwasser verdampfte aus diesen Kühlern und der Vorrat reichte nur für einen 30 minütigen Flug.
Das RLM bestellte insgesamt drei Schnellflug-Prototypen und mehrere weitere Prototypen der geplanten Jagdflugzeugversion. Der erste Prototyp Me 209V-1 (W.Nr.1185) mit der Kennung D-INJR wurde am 1. August 1938 mit Dr.Ing.Hermann Wurster am Steuer und nur halb gefüllten Treibstoff- und Kühlmitteltanks zum ersten Mal in die Luft gebracht.
Gleich beim ersten Flug traten Probleme mit dem Motor, dem Kühlsystem, der Stabilität und anderen Problemen auf.
Auch der zweite Prototyp, die Me 209V-2 (W.Nr.1186), die am 8. Februar 1939 ihren Erstflug absolvierte, schnitt nicht besser ab.
Mehr noch, sie wurde kurz darauf bei einem Absturz am 4. April 1939 zerstört.
Da zu diesem Zeitpunkt der Weltrekord bereits von der He 100V-8 gebrochen worden war, wurden alle Anstrengungen unternommen, den ersten Prototyp (Me 209V-1) für den Rekordversuch vorzubereiten.
Die Maschine erhielt einen einzigartigen DB-601ARJ-Motor, ihr Seitenleitwerk wurde vergrößert und die Maschine erhielt eine blaue Hochglanzlackierung.
Am 26. April 1939 gelang es Fritz Wendel, den Rekord zu brechen.
Seine Höchstgeschwindigkeit wurde erst 1969 von der verbesserten Version der Grumman F8F-2 Bearcat Conquest I (820,824 km/h) übertroffen.
Obwohl die Rekordmaschine ein Erfolg war, blieb die geplante Militärversion etwas hinter dem Erfolg zurück.
Sie war mit einem Flügel mit größerer Spannweite, einem Standardtriebwerk und Kühlern ausgestattet und trug außerdem eine 20mm Kanone und zwei 7,92mm-MGs. Die Tragfläche und das Leitwerk wurden mehrfach modifiziert, aber auch die letzten Verbesserungen führten nicht zu einem militärischen Einsatz des Typs, sondern dienten nur der NS-Propaganda.
Plastikmodellbausatz
- Maßstab 1:72
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